Donnerstag, 25. April 2013

Die Paulusbriefe




Wie ist die christliche Kirche entstanden? Ich suche die Antwort in den sogenannten echten Paulusbriefen, den ältesten Dokumenten des Neuen Testaments. Sie sind etwa 50 Jahre nach Christi Geburt, 20 Jahre nach seinem Tod, geschrieben worden.  Paulus hat also die Evangelien noch nicht gekannt,  die erst nach der Zerstörung des zweiten Tempels im Jahr 70 n.Chr. entstanden sind.

Was hat Paulus überhaupt von Jesus gewusst? Er hat von den jüdischen Männern und Frauen, die Jesus nachfolgten, das Bekenntnis üäbernommen, dass Jesus der Messias, der verheiüene Retter der Völker sei. Er spricht davon, dass Jesus das Abendmahl mit seinen Jüngern gefeiert hat, vor allem aber, dass er gekreuzigt wurde und am dritten Tag von den Toten auferstanden ist.  Das ist für ihn eine überwältigende Offenbarung Gottes. Warum? Es gab Tausende von Gekreuzigten. Dass dieser eine auferstanden sei von den Toten, wer konnte das glauben?


Die vier Evangelien



Die vier Evangelien

Die Botschaft, Jesus aus Nazareth sei der den Juden verheißene Messias,  wurde nicht nur unter den Juden, sondern auch unter den anderen Völkern im großen Römischen Reich verkündet. Er sei vom römischen Prokurator gekreuzigt worden und auferstanden von den Toten, hieß es.
Aber alle, die diese seltsame Nachricht hörten, mussten doch auch fragen, wer denn dieser Jesus eigentlich gewesen sei: „Was hat er denn gesagt und getan, und warum wurde er zum Tod verurteilt?“

Die zuverlässigsten Nachrichten gab es sicher bei all den Männern und Frauen, die ihm persönlich nachgefolgt waren. Aber alles, was man von Jesus wusste, wurde in den kommenden vier Jahrzehnten mündlich weiter überliefert, bis in den Jahren 70-100  n.Chr. die Evangelien niedergeschrieben wurden, zuerst das Markusevangelium, das noch keine Geburtsgeschichte enthält,  zuletzt das Johannesevangelium, in dem lange Reden Jesu überliefert werden. 

Es kann nicht sein, dass alles, was Jesus gesagt und getan hat, richtig verstanden und weiter gegeben wurde, vieles wurde gewisss veerändert oder hinzugefügt. Trotzdem tritt die Gestalt dieses Mannes aus Nazareth in seiner Einmaligkeit und Besonderheit klar zutage. Nur so ist zu verstehen, dass viele Nichtjuden, die Botschaft von dem Juden Jesus aus Nazareth angenommen haben.

Die christliche Kirche als Leib Christi



Die Evangelien erzählen, Jesus  sei nach seiner Auferstehung vom Tod aufgefahren in den Himmel .In den Briefen des Neuen Testaments heißt es,aber auch,  die Kirche sei der Leib Christi und Christus sei ihr Haupt. (Epheser 4, 15-16) ). .  Das Bild vom Leib Christi und seinen Gliedern und Funktionen, die alle vernetzt sind und kooperieren, (1. Korinther 12, 12-31)  besagt, dass der auferstadene Christus lebendig ist in der Kirche, die sein Werk fortsetzt.  Das ist schwer zu akzeptieren. Vor allem aus den Briefen des Paulus geht deutlich hervor, dass es in den neu entstehenden Gemeinden viele Probleme gab, moralische Verfehlungen, das Ringen um den richtigen Glauben, Hochmut und Konkurrenzkämpfe, Streit zwischen gesetzestreuen jüdischen Christen und heidnischen Christen, die sich unter Berufung auf die Freiheit eines Christenmenschen alles erlaubten.  Die christliche Kirche ist ist immer "menschlich", schwach, unvollkommen, fehlerhaft gewesen. Ihr Auftrag,  das Werk von Jesus, dem Messias, fortzuführen, bleibt trotzdem in Kraft, auch im 21. Jahrhundert . Sie hat die Verheißung, dass durch sie der Wille Gottes auf Erden geschieht..   

Christliche Kirche und Reich Gottes



Die Kirche ist nur Kirche, wenn sie für die anderen da ist (Diertrich Bonhoeffer)..
Das Reich Gottes geht weit hinaus über die christliche Kirche. Das Reich Gottes ist überall dort auf der Erde gegenwärtig und lebendig, wo der Wille Gottes wie im Himmel, so auf Erden geschieht, es sei du durch Christen oder Nichtchrstein..